TYPO3 trifft Uni - Alex Kellner zur TYPO3 COOP in Darmstadt

Wie passen Universitäten und TYPO3 zusammen? Verdammt gut! Das wurde auf dem diesjährigen TYPO3 Universitäts-Treffen am 20. Und 21. September in Darmstadt wieder deutlich. Alex Kellner war dabei und hat uns im Interview ein paar Fragen zum Thema beantwortet.

Im September gab es eine TYPO3-Prämiere: Zum ersten Mal fand ein Treffen zwischen Vertretern von Hochschulen und Universitäten und TYPO3-Vertretern in Darmstadt statt. Ziel der Konferenz war es, sich über die Zukunft der Zusammenarbeit von TYPO3 und Universitäten auszutauschen. Neben vielen Vorträgen und Diskussionen gab es dabei auch ein „World Café“, bei dem die Idee eines „TYPO3 University Package“ gemeinsam weiterentwickelt wurde. Ein Recap zur gesamten Konferenz findet Ihr auf typo3.org. Wir wollten es etwas genauer wissen und haben einen der engagierten Teilnehmer interviewt.

 

 

Wieso glaubst Du ist es wichtig, dass TYPO3, Schulen und Universitäten zusammenarbeiten? Haben alle etwas davon? 

Alex: Eine mögliche Zusammenarbeit zwischen TYPO3 und Universitäten oder Hochschulen birgt für das TYPO3-Projekt viele greifbare Vorteile. Man muss sich nur vorstellen, dass Universitäten sowohl eine Vielzahl von IT-Studenten und -Absolventen als auch Budget für den eigenen Internetauftritt haben. Von beidem könnte das TYPO3-Projekt für eine optimale Weiterentwicklung direkt profitieren. Wer sich fragt, warum die Unis so an TYPO3 interessiert sind, sollte sich die Verbreitung des CMS einmal genauer ansehen: 60% aller deutschen Unis setzen aktuell auf TYPO3 und würden dies auch gerne künftig tun.


Was waren Deiner Meinung nach die wichtigsten Ergebnisse und Denkanstöße beim TYPO3 University Day 2016 in Darmstadt? 

Alex: In Darmstadt hat uns Michael Lang von der h_da (Hochschule Darmstadt) an Hand von Screenshots Probleme gezeigt, mit denen die Redakteure im CMS täglich zu kämpfen haben. Da sind Dinge dabei, auf die man als Entwickler gar nicht kommt, die aber bei zweiter Betrachtung auf der Hand liegen. Sicherlich werden nicht alle Themen sofort angegangen und einige Dinge lassen sich auch jetzt schon anders lösen, dennoch war es wichtig, die Probleme aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Ein anderes Thema ist der Einsatz von wichtigen TYPO3-Erweiterungen. Die beliebte Extension News von Georg Ringer wurde oft genannt, da sie häufig eingesetzt wird. Die langfristige Weiterentwicklung hängt derzeit an einer Person. Ähnlich geht es auch mit anderen Extensions – hier war vielen Teilnehmern die "Truck Number" zu niedrig.

 

Was kann sich die TYPO3 Community unter dem geplanten „University Package" vorstellen und wie wird es weiterentwickelt? 

Alex: Beim University Package handelt es sich um einen Projektnamen, der einerseits eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Unis und der Association und andererseits eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Unis und den Extension-Entwicklern beschreibt. 

Im ersten Fall ergaben sich aus einer regen "World-Café"-Diskussion (Workshop-Methode) einige elementare Punkte für die Association und Community wie Finanzierung, Unterstützung in der Entwicklung, Einflussnahme auf die strategische Ausrichtung, verbesserte Kommunikation, Erstellung eines Uni-Starterkits und ähnliches. Ivonne Nordhausen, eine der fleißigen Bienchen vor Ort von der h_da, ließ es sich nicht nehmen, einen Zeitplan und eine oder mehrere verantwortliche Personen für die einzelnen Punkte zu bestimmen - wir können also innerhalb des nächsten Jahres mit deutlichen Fortschritten rechnen.

Im zweiten Fall gab es viel Diskussionsstoff um eingesetzte TYPO3-Erweiterungen. Diese machen das System einerseits sehr flexibel und mächtig, andererseits stellen diese aber auch einen Schwachpunkt in der Wartung und Updatefähigkeit dar. Das University Package könnte auch hier eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Extension-Autoren zusichern. Die Übernahme einiger wichtiger Extensions in den Core oder in eine Art Uni-Paket könnte eine nachhaltige Weiterentwicklung sicherstellen. Wünsche wie Entwicklungs-Zeitplan, Übernahme durch mehrere Autoren, Lauffähigkeit auch auf älteren TYPO3-Systemen, Sicherheitsüberprüfungen, Supportmöglichkeit und mehr Feedback durch die Benutzer waren allgegenwärtig. Wie eine optimale Lösung genau aussehen und wer welche Pflichten und Rechte übernehmen kann, ist noch offen.

Wie sollten sich Deiner Meinung nach Universitäten und TYPO3 in den nächsten Jahren weiter aufeinander zu bewegen? 

Alex: Das Treffen in Darmstadt war aus meiner Sicht der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung. Eine kurze Abstimmung ergab den Wunsch, im kommenden Jahr ein ähnliches Treffen zu veranstalten. Wir sind alle gespannt, was sich in der Zeit bis dahin getan hat. Als Extension-Autor bin ich selbst natürlich auch gespannt, was sich im Bereich Erweiterungen und University Package noch tun wird. Ich persönlich empfand das Treffen als richtungsweisend und inspirierend.

Vielen Dank an Alex für diese Einschätzung und die interessanten Eindrücke aus Darmstadt! Wir glauben auch, dass das University Package eine große Zukunft hat und freuen uns auf die nächsten Schritte. Übrigens findet schon bald im Rahmen der T3EE 2016 der internationale TYPO3 University Day statt - sicher macht die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und TYPO3 auch hier ein paar große Schritte nach vorne. 


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