Kennt ihr den TYPO3 Code of Conduct?

Alle Mitlglieder der TYPO3 Community haben sicherlich schon einmal vom Code of Conduct gehört. Doch was ist eigentlich ein Code of Conduct? Wer muss sich daran halten? Und warum ist er für die Arbeit mit TYPO3 wichtig? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir euch im folgenden News-Beitrag.

Der TYPO3 Community Code of Conduct legt den generellen Standard des Verhaltens in-nerhalb der TYPO3 Community fest. Der Code of Conduct ist also ein Regelwerk für das Verhalten. Für TYPO3 Mitglieder in Führungspositionen gelten dabei aber noch höhere Ver-haltensstandards. Ihr wollt wissen, wie genau diese aussehen? Dann seid ihr hier genau richtig. Natürlich könnt ihr euch das alles auch nochmal hier auf der offiziellen TYPO3 Seite durchlesen.

 

Wieso gibt es einen Code of Conduct?

 

Die Liste der Führungspositionen von Menschen, die mit TYPO3-Projekten arbeiten, ist lang: von LeiterInnen der Sprachen-Übersetzungsteams bis hin zu Positionen im Core-Entwicklungsteam oder der TYPO3 Association. Der Wachstum und die Weiterentwicklung der TYPO3 Community sind dabei von der Motivation und der Inspiration von Menschen abhängig, die (Projekt-)Teams gründen und sich ein bestimmtes Ziel setzen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass jeder, der eine Führungsrolle übernimmt, einen hohen und verantwortungsbewussten Verhaltensstandard erfüllt.

 

Was gehört zum TYPO3 Leadership Code of Conduct?

 

1. Leadership By Example

 

Von Führungspersonen wird Leadership by Example, also Führung durch Beispiel, erwartet. Wichtig ist dabei: Führung kein Preis, Recht oder Titel, sondern vielmehr ein Privileg, das respektiert werden muss. Eine Führungsrolle hat eine Person nur solange inne, wie er oder sie als AnführerIn fungiert. Das bedeutet, dass höflich, respektvoll und vertrauenswürdig gehandelt werden muss, wie es im Verhaltenskodex beschrieben ist. Das bedeutet auch, dass die Arbeit nachhaltig, signifikant und verlässlich ist. Allgemein gilt: TYPO3-Führungskräfte sind keine Autokraten: Ihre Rolle beruht auf der Anerkennung und dem Respekt ihres Teams.

 

2. Respekt für die TYPO3 Prozesse und Prinzipien

 

Der Code of Conduct gilt natürlich nicht nur für Führungskräfte - aber für diese ganz besonders. Führungskräfte repräsentieren ihr Team und somit die gesamte TYPO3 Community und müssen deshalb umso mehr Geduld, Respekt und Höflichkeit als andere Mitglieder der TYPO3-Gemeinschaft zeigen. Führungskräfte sollten ihr Bestes geben, um die Werte, für die ihr spezifisches TYPO3-Projekt und TYPO3 generell steht, zu vermitteln. Darüber hinaus achten sie selbstverständlich darauf, gemäß TYPO3-Governance-Prinzipien und -strukturen zu handeln und innerhalb des TYPO3-Wertesystems zu agieren, wenn diese geändert werden sollen.

 

3. Delegation

 

Ein Team ist immer nur so gut wie sein schwächstes Mitglied: Eine LeiterIn eines TYPO3-Projekts weiß, wann um Hilfe gebeten werden muss und wann ein Rücktritt notwendig ist. Gute Führungskräfte wissen außerdem, wann Entscheidungen nicht durch sie alleine, sondern durch die Delegation an ihr Team getroffen werden. wann sie keine Entscheidung treffen müssen, sondern delegieren sie an ihr Team. Und die besten Führungskräfte finden eine Balance für die Arbeit in der Community. Natürlich bedeutet Führung nicht, dass Führungskräfte unangenehme Arbeit an die Mitglieder ihres Teams delegieren. Stattdessen übernehmen die Führungskräfte selbst Teile dieser Arbeiten (wieder: Führung durch Beispiel) und delegieren andere Teile an Teammitglieder. Das übergeordnete Ziel der Arbeit ist es nämlich, sicherzustellen, dass das Team erfolgreich arbeiten kann.

 

4. Anerkennung

 

Ein guter Teamleiter sucht nicht das Rampenlicht für die Taten anderer, sondern erkennt die Arbeit der Teammitglieder an. Da Führungskräfte häufig „sichtbarer“ sind als ihr Team, nutzen Führungskräfte im TYPO3-Projekt ebendiese „Sichtbarkeit“, um die Arbeit ihrer Teammitglieder und anderer Personen hervorzuheben und wert zu schätzen.

 

5. Interessenkonflikte

 

TeamleiterInnen bemerken, wenn Konflikte entstehen oder entstanden sind und holen sich im Zweifelsfall Hilfe von Dritten, damit Konflikte schnell aus dem Weg geräumt werden können. Außerdem erkennen Führungskräfte, dass wahrgenommene Interessenkonflikte genauso wichtig sind wie reale Interessenkonflikte.

 

 

6. Für das Gemeinwohl handeln

 

Kein Team ist eine Erweiterung der Persönlichkeit der Teamleitung, und so kann es schon einmal vorkommen, dass die persönlichen Gefühle und Wünsche der Führungskraft von den Interessen ihres Teams abweichen. Führungskräfte sollten natürlich ihre eigenen Überzeugungen, Gefühle und Prinzipien nicht ignorieren, aber dennoch die Interessen ihres Teams und die der TYPO3-Community über ihre eigenen Überzeugungen stellen. Auch wenn schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen, muss darauf geachtet werden, im besten Interesse der TYPO3 Community zu handeln. Führungskräfte arbeiten mit etablierten Prozessen innerhalb der Community und delegieren Entscheidungen auch an andere, die dazu in der Lage sind.

 

 

7. Zurücktreten, wenn es Zeit ist

 

Von einer Stelle zurückzutreten ist besonders für Führungskräfte wichtig, die für Entscheidungen oder spezifische Prozesse verantwortlich sind - zum Beispiel, wenn eine Teilnahme notwendig ist, um in einem Rat das Quorum zu erreichen. Wenn jemand in einer Führungsrolle keine Zeit hat, diese entsprechend zu erfüllen, muss er oder sie dem Team vorab Bescheid geben. Wenn sie über längere Zeit abwesend sind, sollten Führungskräfte von ihrer Position zurücktreten, bis sie mehr Zeit zum Arbeiten haben. Führungskräfte sollten so zurücktreten, wie es im Community Code of Conduct beschrieben ist. Wenn jemand eine TYPO3-Führungsposition übernimmt, verpflichtet er oder sie sich dazu, anständig zurückzutreten und sicherzustellen, dass andere im Team problemlos dort weitermachen können, wo die eigene Arbeit geendet hat. Es muss allerdings beachtet werden, dass in Fällen, in denen die Führungsrolle Entscheidungen nicht "blockiert" während die Person abwesend ist, weniger wichtig ist. Wenn aber umgekehrt der Führungssitz für Entscheidungen von zentraler Bedeutung ist, sollten längere Abwesenheiten entweder durch einen Stellvertreter überbrückt oder mit einem Rücktritt gehandhabt werden.