cart als TYPO3-Shop-Lösung – eine für alles? Teil 2/2

Letzte Woche haben wir Euch schon cart, die junge TYPO3 Shop-Lösung von Daniel Lorenz und Björn Jacob (TRITUM) vorgestellt. Hier findet Ihr den Artikel dazu, wie aus wt_cart cart wurde. Der Nachfolger von wt_cart ist inzwischen mehr als nur ein Warenkorb, sondern eine komplette und unabhängige TYPO3-Shop-Lösung. Was genau die alles kann, in welchen Punkten sie andere Shop-Lösungen vielleicht sogar überholt und wie es mit der Entwicklung weitergeht, erfahrt Ihr heute.
Die Features von cart – Das kann der neue Warenkorb
Anders als beim Vorläufer bringt cart die meisten wichtigen Funktionen schon mit und siemüssen nicht gesondert installiert und eingerichtet werden. Vor allem die integrierte Produkttabelle, die das Anlegen von Produkten mit aktuell jeweils bis zu drei verschiedenen Attributen pro Produkt – also verschiedenen Produkt-Varianten mit differenzierten Preisen – ermöglicht, spart viel Integrationszeit. Cart unterscheidet dabei zwischen Backend-Varianten mit Preiseinfluss und Frontend-Varianten zur Individualisierung des Produkts. Auch das Anlegen einer Produktbeschreibung, das Anhängen von Content-Elementen wie Bildern, Videos oder PDFs, das Vermerken von Titel und Artikelnummer und das Verwalten des Lagerbestandes werden durch die Produkttabelle möglich.
Noch relativ jung ist die Möglichkeit, bei cart Spezialpreise zu definieren, die entweder immer, für eine bestimmte Variante oder einen gewissen Zeitraum oder nur für eine bestimmte Nutzergruppe gelten. Auch Gutscheine (mit einem absoluten Rabattbetrag) – kombinierbar, nicht kombinierbar oder mit Begrenzung durch einen Mindestbestellwert – sind mittlerweile möglich.
Universelle Schnittstelle für Payment-Optionen
Zwei kleine Zusatz-Extensions gibt es bei all den integrierten Features aber dennoch: cart_pdf und cart_paypal. Ersteres, so erklärt uns Daniel, basiert auf tcpdf und ist ein wenig schwerer zu konfigurieren. Da nicht jeder die Möglichkeit benötigt, PDFs zu erzeugen, hat er das nicht in cart selbst integriert. Ähnliches gilt für die Anbindung eines Payment Providers (hier mit cart_paypal „PayPal“). Ziel ist es, eine Schnittstelle zu schaffen, die die flexible Anbindung verschiedener Payment-Provider ermöglicht. Im Moment ist auch die Anbindung von Payone (Kreditkartenzahlung), Saferpay (Kreditkartenzahlung) und Girosolution (Kreditkartenzahlung, GiroPay, PayPal) bereits möglich, weitere sollen demnächst folgen. Die Anbindung soll wohl relativ nahtlos möglich sein – ausprobieren konnten wir das aber leider noch nicht. Doch in den cart-Lösungen, die bis jetzt live sind, scheint alles gut zu funktionieren.
Wenn Ihr mal einen Blick darauf werfen wollt, haben wir hier eine kleine Referenz-Liste für Euch:
- Gartenschau Bad Herrenalb 2017
- Erfurt Tourismus & Marketing
Das macht cart besonders – die Vorteile gegenüber anderen Shop-Extensions
Für Entwickler vielleicht besonders interessant: Ein großer Teil der Arbeitszeit an cart ist auch in die Entwicklung von Unit-Tests geflossen. Im Moment decken zum Beispiel allein annähernd 500 Unit-Tests die Preisberechnung im Warenkorb unter verschiedenen Bedingungen ab, um sicherzustellen, dass diese fehlerfrei funktioniert.
Außerdem hängt cart von keiner anderen Extension ab und unterstützt alle drei aktuellen TYPO3-Versionen (v6.x, v7.x und v8.x). Da die Templates auf Bootstrap basieren, ist cart komplett responsiv, wenn das Frontend ebenfalls mit Bootstrap aufgebaut wird. Auch ein sehr sauberer Code und die mächtige Fluid Template Engine machen cart zu einem Wunschkind für Integratoren.
Die Zukunft von cart – so geht es weiter
Aktuell wird cart extrem schnell und agil weiterentwickelt, um noch mehr Funktionsvielfalt und Stabilität gewährleisten zu können. Die TYPO3-Community scheint cart schon gut angenommen zu haben, der Slack-Channel ist voller Fragen und positivem Feedback an Daniel.
Vermutlich Mitte/Ende Februar wird Version 3.0 mit neuen Features erscheinen, dann sollen zum Beispiel unterschiedliche Versandkosten für verschiedene Länder möglich werden. Irgendwann werden wohl einfache TYPO3-Magento-Kombinationen durch cart ersetzbar sein. Ihre Flexibilität macht die Extension vor allem für Content Commerce mit TYPO3 zu einer wirklich guten Wahl.
Inspiration für neue Features bekommen die Entwickler vor allem von Kundenwünschen und aus der Community. Oft, so verrät uns Daniel, kommt ein Kunde mit einem aufwändigen Wunsch, den man erst mal ablehnt. Und irgendwann packt einen dann doch der Entwickler-Ehrgeiz. So prüft Daniel gerade, ob man die Produkte nicht doch noch um die Möglichkeit, Staffelpreise zu hinterlegen, erweitern könnte.
Damit Open Source auch so bleibt
Natürlich brauchen solche Entwicklungen viel Zeit und damit Geld. Zwar stemmt Daniel viel davon privat und sieht cart als eine Chance, noch viel zu lernen, aber auch ein Extension-Autor muss schließlich leben. Die Entwicklung einiger Features wird durch einen oder mehrere Kunden gesponsert, aber auch für Anregungen und Sponsoring „von außen“ sind Björn und Daniel immer dankbar. Wenn Ihr also begeistert von cart seid – sagt und zeigt es den Entwicklern gerne. Die legen nämlich großen Wert darauf, dass die Extension Open Source und damit für alle zugänglich bleibt. Natürlich könnt Ihr Euch nicht nur finanziell, sondern auch ideell an der Entwicklung beteiligen. Die ist über Github transparent für alle, die Lust darauf haben.
Dadurch, dass cart so schnell weiterentwickelt wird, gibt es derzeit erst eine deutsche Dokumentation, die englische soll nachgeliefert werden, sobald das Gerüst von cart steht. Aber schon jetzt kann man sehr ansprechende Online-Shops damit gestalten. Wir sehen in cart eine tolle neue Extension, sind gespannt wie es weitergeht und bedanken uns bei den Entwicklern für die viele Energie, die sie in das Projekt stecken!