„Mehr Professionalität, mehr Enterprise“ - TYPO3 CEO Mathias Schreiber im Interview

Was macht die Software TYPO3 zur mit erfolgreichsten CMS Lösung auf dem deutschsprachigen Markt und wie sehen die Zukunftspläne des Unternehmens aus?

Mathias Schreiber hat sich im Interview mit Sébastien Bonset von tn3 diesen Fragen gestellt. Mathias ist seit 2016 CEO der TYPO3 GmbH, einer Tochterfirma der T3A, die ihren Fokus auf Marketing und Unterstützung der Agenturen legt.

 

Das komplette Interview kann hier gelesen werden: t3n.de/news/typo3-ceo-mathias-schreiber-interview-760644/3/

 

Was macht TYPO3 so erfolgreich?

 

Obwohl TYPO3 keine spezielle Zielgruppe hat, sieht Mathias die Stärken der Software im Bereich von komplexen und großen Installationen. TYPO3 wird beispielsweise von etwa 60 Prozent aller Hochschulen im deutschsprachigen Raum genutzt, was mit mehreren hunderttausend Seiten Content und bis zu 2000 Redakteuren einhergeht.

Die Haupterfolgsfaktoren des Unternehmens sieht Mathias dabei nicht nur im technischen Bereich, sondern vor allem im der Software entgegengebrachten Vertrauen der User. Ziel seiner Arbeit ist es deshalb auch, dieses Vertrauen noch weiter zu stärken und durch den engen Kontakt der Agenturen durch Gespräche Feedback zu gewinnen, um auf neue Anforderungen im Markt präzise reagieren zu können. „Nicht raten, was der Markt braucht – wissen, was der Markt braucht“ lautet hierbei Mathias Devise.

Im technischen Bereich besticht die Software vor allem durch ihre große Robustheit. TYPO3 sorgt mit Features wie Mehrsprachigkeit, Multi-Domain und Content-Syndication außerdem für umfangreiche technische Möglichkeiten und stellt gleichzeitig mit einem breiten Rechte-Management seine Einzigartigkeit im Open-Source Bereich sicher. Auch über die Pflichteinführung von PHP 7 und den damit einhergegangenen „Performance-Boost“ gab es seitens der User-Community überwiegend positives Feedback.

 

Was kann verbessert werden?

 

TYPO3 stößt häufig auf Kritik seitens PHP-Entwicklern, die die Software als veraltet und überkomplex empfinden. Mathias rät hier zur Installation von TYPO3 CMS7 oder dem aktuellen Master, da sich solche Kritiken häufig auf über zehn Jahre alte Versionen von TYPO3 beziehen. Außerdem dürfe man auch nicht vergessen, dass TYPO3 mit circa 500.000 Installationen nicht einfach die gesamte Software-Architektur ändern könne: „Schließlich fühlen wir uns unseren Nutzern auch verpflichtet.“

Den momentanen Werbetrend des CMS Marktes für stärkere Content-Strukturierung kann Mathias allerdings nicht verstehen, da doch das einzige Ziel eines CMS sei, Struktur und Präsentation zu trennen. Content-Strukturierung sei aber letztendlich nichts anderes, weswegen Mathias die Werbung vieler CMS Lösungen für Augenwischerei hält. Auch eine einheitliche REST-API zur Anbindung von TYPO3 an Systeme hält er für schwierig. Inzwischen hätten sämtliche CMS verschiedene RESTful API und somit verschiedene Standards, weshalb eine einzelne, standardisierte API wenig sinnvoll wäre. Hier sieht Mathias die Industrie in der Pflicht, einem einheitlichen Standard zu folgen.

 

Und wie geht es weiter?

 

Auch Zukunft soll TYPO3 weiterhin optimiert werden. Mit dem Release der neuesten Version 8.4 wurde das Backend responsive gestaltet, was unter anderem die mobile Nutzung der Software ermöglicht hat. Die Weiterentwicklung der Anwendung auf mobilen Endgeräten soll zukünftig weiter vorangetrieben werden. Außerdem stehen mehr Composer und Content Tools für Redakteure auf der Agenda der nächsten Jahre. Letztendlich sieht Mathias die Zukunft des Unternehmens in „noch mehr Professionalität, noch mehr Enterprise. Und am Ende des Tages auch dem, was unseren Agenturen in ihrem täglichen Leben hilft.“